VMware vSAN wurde vor etwa 10 Jahren entwickelt. Wir schreiben das Jahr 2012. Als Datenspeicher kamen überwiegend magnetische Disks zum Einsatz und Flashmedien wurden praktisch in Gold aufgewogen. In dieser Zeit entstand die Idee hinter vSAN. Hybride Datenspeicher mit drehenden Spindeln für Massendaten und Flashmedien als Cache. Flashdevices verwendeten in dieser Zeit die gleichen Interfaces und Protokolle wie magnetische Disks. Somit konnten sie ihr volles Potenzial nur schlecht entfalten. Es gab immer den Flaschenhals des Interfaces.
Heute – gute 10 Jahre später – haben wir modernere Flashspeicher mit hoher Datendichte und leistungsfähigen Protokollen wie z.B. NVMe. Der Preis pro TB liegt bei Flash inzwischen auf Augenhöhe mit magnetischen SAS-Disks, wodurch magnetische Disks praktisch abgelöst wurden. Hinzu kommen höhere mögliche Bandbreiten im Netzwerk, höhere Core-Dichte in der CPU, sowie ganz neue Anforderungen wie z.B. ML/AI oder Container. Die Zeit ist also reif für eine neue Art der vSAN-Datenspeicherung, die das Potenzial neuer Speichertechnologien voll ausschöpfen kann.
vSAN Express Storage Architecture (ESA)
Um es vorweg zu nehmen: Die vSAN ESA Architektur ist eine optionale Datenspeicherarchitektur. Es wird weiterhin das herkömmliche Diskgruppen-Modell geben – auch unter vSAN 8.
VMware vSAN ESA ist eine flexible Single-Tier Architektur. Das heisst sie kommt ohne Diskgruppen aus und es wird nicht mehr in Cache- und Capacity-Layer unterschieden. Sie ist optimiert auf die Verwendung moderner NVMe Flashspeicher. Alle Storage-Devices eines Hosts werden in einem Storage-Pool zsammengefasst.
Es gibt keinen Upgrade-Pfad vom Diskgruppen Modell zu ESA. Die neue Architektur kann also nur in Greenfield-Bereitstellungen genutzt werden. Die vSAN Knoten müssen ausdrücklich hierfür zertifiziert sein. Es wird spezielle vSAN ReadyNodes für ESA geben.
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