Datacore SANsymphony-V 10: Purge Disk und gezielte Wiederherstellung

Eine der neuen Funktionen von SANsymphony-V 10 ist die gezielte Wiederherstellung (targeted recovery) von Storage-Allocation-Units (SAU) einer defekten Disk. Mit Hilfe des neuen Purge-Wizards können gezielt die fehlenden SAUs vom Spiegelserver kopiert werden, ohne ein Full Recovery des gesamten Storage Pools zu fahren.

Ich werde hier kurz demonstrieren wie dies in der Praxis abläuft.

Das Szenario

  • 2 Datacore Server mit lokalen Disks
  • 1 SSD mit 256 GB (Tier 1)
  • 2 SAS mit je 146 GB (Tier 2)
  • 2 SATA mit je 1 TB (Tier 3)
  • Auto Tiering mit 10 % reserved space pro Tier
  • 1 vDisk (mirrored), präsentiert an 2 ESX Server

vorher

Die Top Tiers sind zu 90% gefüllt (10% reserviert).

SSY10_smartRec01Action !

Die Platte SAS_2 wird per Hot-Unplug 😉 hart entfernt. Augenblicklich geht der Diskpool in den Fehlermodus. Die Physical Disk wird mit einem Fehlersymbol markiert.

SSY10_smartRec02Sobald eine Disk als ausgefallen gemeldet ist, kann der Purge Assistent im Kontextmenü aktiviert werden. Unter normalen Umständen ist dieser nicht wählbar. Es folgt eine Vorprüfung der Voraussetzungen zum Purge. In der Regel kann der Assistent mit ‘Next’ fortgesetzt werden.

Nach Abschluss des Purge Assistenten wird die fehlende (defekte) Disk nicht mehr angezeigt und die verbleibenden Disks im Pool erscheinen wieder. Der Kopiervorgang beginnt.

SSY10_smartRec03 Man erkennt im folgenden Bild deutlich, dass die wiederhergestellten SAUs zunächst auf den reservierten Bereichen der Top Tiers abgelegt werden – beginnend mit Tier 1, dann Tier 2 usw.

Ein Grund mehr für die neue Tier Reservierung. Denn würde man SAUs zunächst auf einem niederen Tier ablegen, könnte dies den Recovery Vorgang unnötig bremsen.

Wieder aktiv

SSY10_smartRec04Der Vorgang ist abgeschlossen. Alle Reservierungen sind ausgeschöpft, so dass die restlichen SAUs nun auf SATA (Tier3) abgelegt wurden.

SSY10_smartRec05In der Folge werden die Reservierungen wieder befreit, so dass noch mehr kalte SAUs auf den SATA Speicher wandern (nicht dargestellt). Der Diskpool ist wieder zu 100% funktionsfähig. Dazu mussten nur 136 GB vom Spieglserver geladen werden. Über die 1 Gbit Mirrorleitung der Demo-Umgebung war dies in weniger als einer halben Stunde erledigt.

Willkommen zurück

Die zuvor entfernte Disk SAS_2 wurde dem System wieder zurückgegeben. Da die darauf ligenden Daten inzwischen wertlos sind, muss das Volume im Datenträger-Manager gelöscht werden. Datacore erhält somit eine “neue” leere Disk. Im Bild unten befindet sie sich im Status Reclaimation. Man erkennt auch, dass inzwischen ein Teil der Reservierung auf der SSD befreit wurde.

SSY10_smartRec06Am Ende der Prozedur sind wieder alle Reservierungen frei und SAUs wurden von Tier 3 (SATA) auf den freien Raum auf Tier 2 (SAS_2) verschoben.

SSY10_smartRec07Die Verteilung ist sehr Ähnlich zur Anfangssituation vor dem provozierten Plattencrash.

 

Datacore Mirrorpfade optimieren

Gegenverkehr

Bei der Erstellung einer gespiegelten vDisk, ernennt der DataCore Server einen der beiden physischen Spiegelpfade zum aktiven Pfad, während der andere als Standby inaktiv bleibt. Nun kommt es gelegentlich vor, dass beide Datacore Server den selben aktiven Pfad verwenden. D.h. die I/O geht über ein Faserpaar (Pfad) in beide Richtungen während ein Pfad gänzlich ungenutzt bleibt. Im Beispiel unten ist der aktive Pfad 5/5. Beide Hosts verwenden den Pfad 4/4 als Standby. Das ist natürlich nicht optimal.

Mirrorpath01

Einbahnstrasse

Besser wäre es, die Spiegelpfade in nur einer Richtung zu verwenden. Aber wie ändert man dies?

Dafür gibt es vor den jeweiligen Pfaden eine Checkbox “prefered path”. Im Beispiel unten habe ich den Pfad 4/4 als bevorzugten Pfad für Server SDS1 und 5/5 als bevorzugten Pfad für Server SDS2 definiert. Die Übernahme der Auswahl erfolgt mit dem “Apply” Button.

Mirrorpath02Danach verwenden beide Server unterschiedliche Spiegelpfade.

Mirrorpath03

Softwareupdate einer gespiegelten Fujitsu Eternus DX90 Storage

Der Upgradeprozess einer normalen Storagebox der Serie Eternus DX ist nicht wirklich kompliziert und sehr ausführlich im Upgrade Guide beschrieben. Dieser ist im ZIP zu finden, welcher auch die Software enthält. Link zur momentan (Juni 2011) aktuellen Version: V10L59

Interessant wird es, wenn z.B. zwei DX90 über Remote Equivalent Copy (REC) gespiegelt werden. Womit beginnen? Master? Slave? Replikation anhalten, ja oder nein? Bei solchen Fragen konsultiere ich gerne den Technischen Support. Nach dessen Aussage sei es egal, womit man beginne. Und ja, man könnte es bei laufender Replikation durchführen. „Softwareupdate einer gespiegelten Fujitsu Eternus DX90 Storage“ weiterlesen