VMware vSphere und weitere Produkte aus dem Ökosystem sind sehr stark abhängig von korrekter Namensauflösung im DNS. Ohne DNS geht in der virtuellen Welt gar nichts. Das führt so weit, daß sich unter Troubleshootern das Motto etabliert hat: “Wenn die Ursache nicht DNS sein kann, dann prüfe nochmals DNS.”
Im Unternehmensbereich sind in der Regel DNS Server verschiedenster Art vohanden. Entweder Hardware Appliances mit DNS Funktion, oder ganze Microsoft Active-Directory Server. Wer jedoch ein Homelab einrichten möchte der hat im Büro meist nur einen kleinen DSL-Router mit DHCP Server mit eher schlechter als rechter DNS Funktionalität. Zwar kann man DNS-Server, oder ganze ADS-Domaincontroller in einer VM betreiben, jedoch haben wir hier das Henne-Ei Problem. Die VM startet erst nachdem Cluster und vCenter online sind. Bis dahin passiern ohne DNS wilde Dinge im vSphere Cluster. Gesucht ist also eine kleine, energiesparende, preiswerte und konfigurierbare Hardware-Lösung als DNS Server für das Homelab. Klingt wie die Eierlegende-Wollmilchsau, ist aber mit einem Raspberry Pi gut realisierbar.
Ich werde in diesem Artikel erklären was man hierfür benötigt und wie man ein Subnetz für das Lab konfiguriert.
Raspi als DNS-Server
Für dieses Projekt brauchen wir nicht das allerneueste Modell des Raspberry Pi. Ein Modell Raspi 3b ist hierfür vollkommen ausreichend und auch das Zubehör ist günstig zu bekommen.
Raspberry Pi 3b+ / 1GB / 4-Core / 1,4 GHz | 35 € |
Micro SD Karte 32 GB | 9 € |
Gehäuse (optional) | 8 € |
Netzteil 2,5A (optional) | 10 € |
HDMI Kabel | 5 € |
Für deutlich unter hundert Euro bekommt man somit einen kleinen Server, der darüber hinaus auch noch andere Aufgaben übernehmen kann, wie zum Beispiel die Steuerung der Heim-Automation, oder als Werbeblocker Pi-hole.
Ein paar kleine Dinge sind zu beachten. Prinzipiell kann man den Raspi per USB mit Strom versorgen. Man muss aber darauf achten, dass die Quelle mindestens und zuverlässig 1,2A liefert. Empfohlen werden Stromquellen mit 2,5A. Meine ersten Bootversuche scheiterten, weil mein USB-Netzteil nicht genügend Strom lieferte.
Der Raspi benötigt ein dauerhaftes Boot- und Speichermedium in Form einer Micro-SD Karte. Hier sollte man nicht die allerbilligste Ware nehmen, aber für unter 10 € bekommt man schon 32 GB eines Markenherstellers.
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