DNS Server im Homelab mit Raspberry Pi und Bind9

VMware vSphere und weitere Produkte aus dem Ökosystem sind sehr stark abhängig von korrekter Namensauflösung im DNS. Ohne DNS geht in der virtuellen Welt gar nichts. Das führt so weit, daß sich unter Troubleshootern das Motto etabliert hat: “Wenn die Ursache nicht DNS sein kann, dann prüfe nochmals DNS.”

Im Unternehmensbereich sind in der Regel DNS Server verschiedenster Art vohanden. Entweder Hardware Appliances mit DNS Funktion, oder ganze Microsoft Active-Directory Server. Wer jedoch ein Homelab einrichten möchte der hat im Büro meist nur einen kleinen DSL-Router mit DHCP Server mit eher schlechter als rechter DNS Funktionalität. Zwar kann man DNS-Server, oder ganze ADS-Domaincontroller in einer VM betreiben, jedoch haben wir hier das Henne-Ei Problem. Die VM startet erst nachdem Cluster und vCenter online sind. Bis dahin passiern ohne DNS wilde Dinge im vSphere Cluster. Gesucht ist also eine kleine, energiesparende, preiswerte und konfigurierbare Hardware-Lösung als DNS Server für das Homelab. Klingt wie die Eierlegende-Wollmilchsau, ist aber mit einem Raspberry Pi gut realisierbar.

Ich werde in diesem Artikel erklären was man hierfür benötigt und wie man ein Subnetz für das Lab konfiguriert.

Raspi als DNS-Server

Für dieses Projekt brauchen wir nicht das allerneueste Modell des Raspberry Pi. Ein Modell Raspi 3b ist hierfür vollkommen ausreichend und auch das Zubehör ist günstig zu bekommen.

Raspberry Pi 3b+ / 1GB / 4-Core / 1,4 GHz35 €
Micro SD Karte 32 GB9 €
Gehäuse (optional)8 €
Netzteil 2,5A (optional)10 €
HDMI Kabel5 €
Stückliste mit Durchschnittspreisen Juli 2020

Für deutlich unter hundert Euro bekommt man somit einen kleinen Server, der darüber hinaus auch noch andere Aufgaben übernehmen kann, wie zum Beispiel die Steuerung der Heim-Automation, oder als Werbeblocker Pi-hole.

Ein paar kleine Dinge sind zu beachten. Prinzipiell kann man den Raspi per USB mit Strom versorgen. Man muss aber darauf achten, dass die Quelle mindestens und zuverlässig 1,2A liefert. Empfohlen werden Stromquellen mit 2,5A. Meine ersten Bootversuche scheiterten, weil mein USB-Netzteil nicht genügend Strom lieferte.

Der Raspi benötigt ein dauerhaftes Boot- und Speichermedium in Form einer Micro-SD Karte. Hier sollte man nicht die allerbilligste Ware nehmen, aber für unter 10 € bekommt man schon 32 GB eines Markenherstellers.

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Buchprojekt: vSphere 7 – Das umfassende Handbuch

Ich hatte das besondere Vergnügen, in den vergangenen Monaten an einem Buchprojekt als Co-Autor mitzuwirken. Es trägt den Titel “VMware vSphere 7 – Das umfassende Handbuch” und wird im November im Rheinwerk-Verlag erscheinen. Es ist die inzwischen 6. aktualisierte und erweiterte Auflage dieser Serie.

Dieses Buch deckt ein breites Spektrum von vSphere 7 ab. Von der grundlegenden Architektur über die Einrichtung bis hin zum Betrieb, was gemeinhin auch als day-2-Operations bezeichnet wird. Es hilft Anfängern und fortgeschrittenen IT-Administratoren, die Prinzipien von vSphere, Netzwerkvirtualisierung mit NSX-T, vSAN, Container-Workloads, VMware Cloud Foundation, Hybrid-Cloud und SDDC zu verstehen.

Meine Beiträge sind die komplett neu geschriebenen Kapitel Monitoring und vSAN. Beim Kapitel Monitoring geht es darum, dem Administrator einen Überblick über die integrierten Monitoring-Werkzeuge zu geben und wie diese anzuwenden und zu interpretieren sind. Darüber hinaus werden auch Hilfsmittel von VMware und Drittherstellern vorgestellt. Das Kapitel vSAN erläutert den fundamentalen Aufbau dieser Storage Virtualisierung und erklärt die Besonderheiten eines vSAN-Clusters im Vergleich zu herkömmlichen Storage Lösungen.

Es war mir eine Freude mit einem Team aus Experten an diesem Buch mitzuwirken.

vSphere with Kubernetes

Was ist neu in v7U1?

In Kürze wird Update1 für vSphere 7 veröffentlicht werden. Den Anwendern eröffnet sich damit die Möglichkeit Kubernetes nativ auf vSphere zu betreiben. Dies war bislang nur Anwendern vorbehalten, die VMware Cloud Foundation 4 (VCF) im Datacenter betrieben haben. Ab vSphere7 Update1 wird es zwei Arten von Kubernetes auf vSphere geben:

  • VCF mit Tanzu
  • vSphere mit Tanzu

VCF bietet das komplette Portfolio, hat aber engere Grenzen. VCF fordert beispielsweise vSAN als Storage und NSX-T im Network Stack. NSX-T bietet Loadbalancer Funktion sowohl für den Supervisor Cluster als auch für Tanzu Kuberneted Grid (TKG). Darüber hinaus stellt es Overlay Netzwerke für PodVMs bereit. Dies sind Container Pods die mittels Micro-VMs direkt auf dem Hypervisor laufen.

Im Gegensatz dazu ist vSphere mit Tanzu etwas freier. Es gibt keine Vorgaben bezüglich Storage und auch NSX-T ist optional. Das Netzwerk kann mit normalen virtuellen Distributed Switches (vDS) abgebildet werden. Als Loadbalancer für Supervisor Control Plane API und TKG Cluster API kann der HA-Proxy verwendet werden. Diese Freiheit kommt jedoch mit Einschänkungen in der Funktion einher. Ohne NSX-T können keine PodVMs betrieben werden. Abhängig von PodVMs ist beispielsweise auch die Harbor Image Registry. Harbor kann also unter vSphere mit Tanzu nur genutzt werden wenn NSX-T vorhanden ist.

VCF mit TanzuvSphere mit Tanzu
NSX-Terforderlichoptional, vDS
vSANerforderlichoptional
PodVMsjanur mit NSX-T
Harbor Registryjanur mit PodVM, NSX-T
LoadbalancerNSX-THA-Proxy
CNICalicoAntrea o. Calico
Overlay NWNSX-T

Tanzu Editions

Künftig wird es 4 Varianten von vSphere with Tanzu geben:

  • Tanzu Basic – Betrieb einfacher Kubernetes-Cluster in vSphere. Erhältlich als Lizenzbundle mit vSphere7 EnterprisePlus
  • Tanzu Standard – Wie Tanzu Basic jedoch mit Multi Cloud Support. Addon Lizenz für vSphere7 oder VCF.
  • Tanzu Advanced – Wird zu einem späteren Zeitpunkt erhältlich.
  • Tanzu Enterprise – Wird zu einem späteren Zeitpunkt erhältlich.

Links

vSphere Blog – What’s New with VMware vSphere 7 Update 1

vSphere Blog – Announcing VMware vSphere with Tanzu

Cormac Hogan – Getting started with vSphere with Tanzu

VMware Tanzu – Simplify Your Approach to Application Modernization with 4 Simple Editions for the Tanzu Portfolio