Der VMware igbn Treiber für Intel 82580, I210, I350, und I354 Gigabit Ethernet Controller kann unter bestimmten Bedingungen einen PSOD auslösen. Das macht es zu einem kritischen Fehler auf allen Hosts mit den oben genannten Netzwerk Adaptern.
Aktuell gibt es keinen VMware Patch, der das Problem beseitigt. Es wird empfohlen, den VMware Treiber durch den neuen Intel Treiber ab Version 1.4.10 zu ersetzen.
Wenn wir eine SSH Sitzung zum Host öffnen, können wir die installierte igbn Treiberversion abfragen.
esxcfg-module -i igbn esxcfg-module module information input file: /usr/lib/vmware/vmkmod/igbn License: ThirdParty:Intel Propietary Version: 0.1.1.0-5vmw.670.3.73.14320388
Treiber Update
Zunächst müssen wir das Treiberpaket bei VMware herunterladen (Login erforderlich) und das Archiv entpacken. Es enthält eine Dokumentation, ein Offline-Bundle (ZIP) und ein VMware Installation Bundle (VIB). Man kann zwar das VIB auf der Command-Shell eines Hosts installieren, jedoch ist es wesentlich komfortabler, hierfür den VMware Update-Manager (VUM) zu verwenden. Letztere Prozedur werde ich hier schildern.
Wir öffnen den vSphere-Client und gehen zu Menu > Update-Manager. Wer noch eine vSphere Version vor 6.7 U1 betreibt, muss hierfür den ungeliebten Flashclient (Web-Client) verwenden. In der Rubrik Updates wählen wir “Upload from File”.
Im Dialog wählen wir das ZIP-File (Offline Bundle). Um hier etwas Konfusion mit geschachtelten ZIP-Dateien vorzubeugen, möchte ich noch einmal darauf hinweisen welches ZIP-File hier gemeint ist. Wir haben bei VMware ein ZIP-Archiv herunter geladen, das wir entpacken. Darin befindet sich ein weiteres ZIP-Archiv. Dieses entpacken wir nicht. Im Dialog wählen wir dieses “innere” ZIP-File aus und laden es in den VUM.
Nachdem wir das Offline-Bundle in den VUM geladen haben, müssen wir eine Baseline erstellen. Dazu klicken wir auf Baselines > New > Baseline wie im Screenshot unten dargestellt.
Die neue Baseline erhält einen aussagekräftigen Namen. Ich habe sie “igbn-Update” genannt. Ein Kommentar ist optional, aber durchaus empfehlenswert. Die Art der baseline ist “Extension”.
Wir wählen das Offline-Bundle VMW-ESX-6.7.0-igbn-1.4.10 das wir gerade bereitgestellt hatten..
Wir kontrollieren die Zusammenfassung und klicken auf “Finish”.
Jetzt können wir unsere neue Baseline in der Liste sehen.
Die neue Baseline muss nun noch an betroffene Hosts oder Cluster angehängt werden. In der Ansicht “Hosts und Cluster” wählen wir einen Cluster (oder einen einzelnen Host). Auf dem Tab “Updates” im Hauptfenster klicken wir auf Attach > Attach Baseline or baseline Group.
Im Beispiel hier hatte ich einen vSAN-Cluster ausgewählt. Der Vorgang für einen einzelnen Host ist jedoch der gleiche. Wir setzen den Haken zur Auswahl bei der neuen Baseline.
Jetzt sehen wir unsere neue Baseline in der Liste der angehängten Baselines. Wenn wir einen Compliance-Check starten, sehen wir dass der Host nicht der Baseline entspricht (Non-compliant).
Wir wechseln in den Wartungsmodus zum Updatevorgang. In einem vSAN Cluster ist es nicht notwendig, eine volle Datenmigration zu machen. Die Sicherstellung der Verfügbarkeit (ensure accessibility) sollte für Installation und Neustart ausreichen. Dies hängt jedoch von den Vorgaben (SLA) der eigenen Organisation ab.
Installation und Neustart erfolgen automatisch. Nach dem Neustart können wir die Treiberversion erneut überprüfen.
Nach dem Update:
esxcfg-module -i igbn esxcfg-module module information input file: /usr/lib/vmware/vmkmod/igbn License: ThirdParty:Intel Version: 1.4.10-1OEM.670.0.0.8169922
Zum Vergleich vor dem Update:
esxcfg-module -i igbn esxcfg-module module information input file: /usr/lib/vmware/vmkmod/igbn License: ThirdParty:Intel Propietary Version: 0.1.1.0-5vmw.670.3.73.14320388
Links
VMware KB 67686 – PSOD in 6.5/6.7 with igbn driver