Ein vSphere Update oder Upgrade ist immer mit viel Recherche im Vorfeld verbunden. Ist die Host-Hardware noch auf der VMware Hardware Compatibility List (HCL)? Sind alle PCIe Karten (LAN Adapter, FC-HBA, etc.) noch auf der Liste? Passt die aktuelle Firmware noch zum zukünftigen Treiber? Dies zu beantworten erfordert unter Umständen viele Stunden Arbeit. Besonders dann, wenn beispielsweise die Hosts im Cluster nicht uniform sind.
Runecast, bitte übernehmen Sie!
Wer seie Cluster mit Runecast Analyzer überwachen lässt, der kann jetzt nicht nur den aktuellen Zustand gegen die HCL abgleichen (HW Compatibility beta), sondern seit Version 2.7.0 auch ein Upgrade simulieren. Wie cool ist das denn?
Im Hauptmenü wählt man hierzu das Tool “HW Compatibility”, welches offiziell noch im Betastadium ist. Im Action-Panel kann man die Simulation aktivieren.
Im ersten Schritt wird die angestrebte ESXi Zielversion in der Dropdown-Box ausgewählt.
Aktivieren des Buttons “Simulate” prüft die aktuelle Hardware auf Upgrade-Tauglichkeit gegen die gewählte Version.
Jeder Host wird überprüft. Eine Vorauswahl ist möglich, indem man z.B. nur ein Datacenter, einen Cluster oder einen einzelnen Host selektiert. Das Tool unterscheidet das Hostystem (Servermodell) und I/O Devices, wie LAN-Adapter, FC-HBA, SCSI Controller, etc.
Auch Updates müssen geprüft werden.
Im Beispiel unten wird eine ältere Fujitsu Primergy RX300 S7 auf Upgradefähigkeit auf ESXi 6.7 U2 geprüft. Das Ergebnis ist negativ, da das Hostsystem nur maximal bis ESXi 6.5 U1 zertifiziert ist. Auch hier muss man sehr gut aufpassen, denn mit dem Update auf 6.5 U2 verlässt man mit diesem System den grünen Bereich der HCL. Update2 kommt aber mit einem normalen Patch auf das System. Wer also Sicherheitspatches innerhalb der Version 6.5 installiert und sein System aktuell hält, rutsch hier sehr leicht in die “not supported” Zone.
Unabhängig vom Server-Modell kann man auch das Ergebnis für I/O Devices anzeigen lassen. Wir sehen hier, dass LAN-Adapter und Onboard SATA Controller das Upgrade unterstützen würden. Beim Emulex HBA gibt es jedoch ein Problem. Durch Klick auf den Pfeil links neben dem Gerät kann man den Bereich aufklappen und Details ansehen.
Bei Ansicht der Details sieht man, dass keine echte Inkompatibilität vorliegt. Das Tool kann die Karte in der HCL nicht eindeutig zuordnen. In der HCL sind unter der Hardware-Kennung mehrere Karten des gleichen Typs gelistet, die jedoch von unterschiedlichen Serverherstellern vertrieben werden.
In solchen Fällen muss man sich selbst Klarheit verschaffen und die HCL aufsuchen. Runecast macht es dem Anwender sehr komfortabel, indem er nur die Hardware ID anklicken muss. Er wird im Browser direkt zur entsprechenden Seite der HCL geleitet. Eine Suche entfällt.
Fazit
Runecast nimmt dem Anwender in der Prä-Upgrade Phase sehr viel zeitraubende (und langweilige) Arbeit ab. Mit wenigen Klicks (zwei um genau zu sein) kann man binnen Sekunden alle möglichen Upgrade Szenarien durchspielen, die sonst viele Stunden in Anspruch genommen hätten. Das Ergebnis der Simulation wird sehr übersichtlich dargestellt und man erhält Hinweise, wo die Schwachpunkte liegen. Oftmals ist es nur ein fehlendes Firmware Update. An jeder Stelle hat der Anwender die Möglichkeit, eine Meldung an die Runecast Entwickler zu machen. Zum Beispiel bei einer falsch-positiven, oder falsch-negativen Erkennung. Die Entwickler sind für solche Hinweise sehr dankbar und können somit das Produkt immer weiter verbessern.
Das Tool funktioniert schon erstaunlich gut und präzise, auch wenn es offiziell noch den Status “beta” hat. In Kürze soll die Version 3.0 erscheinen, auf die wir schon sehr gespannt sein dürfen.