Wir alle kennen das oberste Mantra der IT: “Never touch a running system!”. Manchmal muss man die Dinge dennoch anfassen und auf Stand bringen. Zum Beispiel dann, wenn eine ungeklärte Hardware Störung auftritt und der Support des Herstellers ein komplettes Treiber- und Firmware-Upgrade fordert. So kürzlich geschehen bei einem System, das zuvor 18 Monate seit Einrichtung im 24-7 Betrieb problemlos lief. Besagtes System hatte unter anderem eine Fusion-io PCIe Flash Karte an Bord. Ein Zusammenhang mit der Störung erschien zwar höchst unwahrscheinlich, dennoch musste sie aktualisiert werden.
Erst Firmware – dann Treiber
Die Upgrade Prozedur war aus dem Readme des Treibers nicht sofort ersichtlich und musste durch Suche erschlossen werden. (Das ist der Grund warum ich es hier niederschreibe.) 🙂
Für Treiberversion 3.2.6.1212 war es obligat, zuvor die Firmware auf Stand 7.1.15 zu bringen.
- Zunächst müssen alle Dienste beendet werden, welche Zugriff auf die Flashkarte haben. In meinem Fall war es ein DataCore Server mit SANsymphony-V 9. Der Server wird gestoppt und der Datacore-Executive-Service beendet. Man sollte diesen auch auf “Manual” setzen bis das Firmware- und Treiber Update beendet ist.
- Das device wird mit dem cmdlet fio-detach.exe temporär vom OS entkoppelt. Dazu müssen die VSL Utils im System installiert sein. Die Angabe des absoluten Pfades ist nicht notwendig, da er in der Path-Variablen hinterlegt ist. Das cmdlet wird in einer administrativen Konsole gestartet.
C:\Program Files\Common Files\VSL Utils\fio-detach.exe
fio-detach <device> [-i|-f|-q]
Die Optionen stehen für immediate, force und quiet. Die Device Nummer erhält man mit dem Kommando:
fio-status
Sollte beim Entkoppeln mit fio-detach eine Fehlermeldung mit device busy erscheinen, so kann man das Gerät auch in der Datenträgerverwaltung offline schalten.
Update Firmware
Das Fimware Image wird als .fff Datei geliefert. Praktischerweise führt man den Befehl vom Verzeichnis mit dem fff Image aus. Dies erspart die Pfadangabe.
fio-update-iodrive [options] fusion_<Version>.fff
Als Optionen kann das device (-d) übergeben werden. Ohne Angabe werden alle iodrives aktualisiert. Wer erst testen möchte kann den Optionsparameter -p (pretend) übergeben. Hierbei wird nur simuliert, ohne Änderungen am System. Nach erfolgreichem Upgrade der Firmware ist ein Reboot notwendig.
Update Driver
Das Treiberupdate ist wenig spektakulär. Nach Ausführung des Installers werden auch die VSL Utils aktualisiert. Nach Installation des Treibers ist wiederum ein Reboot notwendig.
Attach
Normalerweise wird das iodrive2 nach Neustart automatisch eingebunden, wenn sie zuvor über die Datenträgerverwaltung offline geschaltet wurden. Hat man es zuvor mit fio-detach entkoppelt oder ist der VSL auto_attach Parameter auf 0 (Null), muss man es wieder über die administrative Konsole und dem fio-attach Befehl anhängen.
fio-attach <device> [options]
Beispiel für ein Device fct1. Die Bezeichnung kann mit fio-status erfragt werden.
fio-attach /dev/fct1
Links
- Fujitsu – ioDrive User Guide