Gerade hatte ich einen Fall, daß Anwender sich über ein “langsames Internet” und einen “langsamen PC” beklagten. Wenn diese Formulierungen fallen, frage ich in der Regel etwas genauer nach. 😉
Das Internet war natürlich nicht langsam. Durchsatz und Ping waren traumhaft. Der PC war noch recht neu, RAM war reichlich frei und die vier CPU Kerne langweilten sich. Fast alle Anwendungen reagierten flüssig – einzig Firefox stellte den Anwender auf eine Geduldsprobe. Das Öffnen eines neuen (leeren) Tabs dauerte mehrere Sekunden. Texteingaben waren stark verzögert. Kurzum – die Anwendung war praktisch nicht zu gebrauchen. Da heute viele Anwendungen im Browser laufen ist gefühlt der PC und das gesamte Internet langsam (Browser=Internet). Tatsächlich war es aber nur Firefox. IE und Chrome verhielten sich normal.
Wo klemmt es?
Der Browser war zum Zeitpunkt der Störung aktuell (38.0.1). Plugins waren nur wenige geladen und deren Deaktivierung brachte keine Besserung der Situation. An der Version selbst konnte es nicht liegen, da ich diese selbst auf mehreren Rechnern ohne Probleme verwende. Nutzerprofile schieden als Ursache ebenfalls aus.
Auf einem anderen, baugleichen PC lief Firefox zunächst flüssig, war aber nicht aktuell. Nach einem Firefox Update zeigte der PC das gleiche zähe Verhalten wie die restlichen PCs. Es musste also etwas mit dem Update zu tun haben.
Eine Gezielte Suche brachte (neben vielen idiotischen Ratschlägen in “Expertenforen”) den entscheidenden Hinweis bei Mozilla Support. Der Versuch eine nicht vorhandene Hardware-Beschleunigung zu nutzen bzw. ein veralteter Grafiktreiber machte Firefox so derart langsam.
Hardware Beschleunigung abschalten
Hardwarebeschleunigung ist prinzipiell eine gute Idee, jedoch nur wenn die dafür notwendige Hardware und der passende Treiber auch vorhanden sind. Im beobachteten Fall war ein Intel Onboard Grafikchip am Werk, der auch mit veraltetem Treiber lief und der Firefox zu einer falschen Annahme verleitete.
Unter “Erweitert” > “Allgemein” befindet sich die Option “Hardwarebeschleunigung verwenden, wenn verfügbar”. Genau das ist der springende Punkt: “wenn verfügbar”. Hat man eine leistungsfähige Grafikkarte, ist alles in Ordnung. Hat man keine und das System meldet dies korrekt, ist es auch kein Problem. Kritisch wird es nur, wenn Firefox der Meinung ist, der PC habe eine Grafikkarte und der Treiber unterstützt die geforderten Aufrufe nicht. Dann kommt es zu derart verschlechterter Gesamtleistung des Browsers. In diesem Fall muss der Haken entfernt werden.
Nach dem Neustart von Firefox hat der Spuk ein Ende.
Chipsatztreiber aktualisieren
Gerade bei Onboard Grafikchips kann es auch helfen, den Treiber zu aktualisieren. Wenn es einen aktuellen Treiber gibt, ist dies sicher die bessere Wahl. Für alle anderen hilft die Abschaltung der Hardwareunterstützung.
Vielen Dank für den Tip!
Hat funktioniert. In vielen Foren habe ich gesucht und gesucht, aber alles hat nichts gebracht.
Nach dem letzten Update, war das ganze System zäh, wenn man den Firefox benutzt hatte, so dass man es dann doch unterlies und nur noch IE benutzte.
Vielen Dank nochmals!